Martin Neumann's Blog

Kannst Du Dir vergeben?

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Vergebung ist ein schwieriges Wort. Geben ist ja an sich etwas Gutes. Beim Ver-Tuen oder Ver-Raten verwandelt die Vorsilbe „Ver“ das Gute. Ist das auch so beim Ver-Geben? Ist es zuviel des Gebens? Etwa wie beim Ver-Heben? Kann man jemanden bestrafen und ihm vergeben? Kann man jemanden verurteilen und ihm vergeben? Vergeben heisst nicht „gut heissen“, heisst nicht wegschauen, heisst nicht hinnehmen.

Offensichtlich ist das bei Fällen wie Joseph Kony. Er muss gestoppt werden, muss bestraft werden. Die Menschheit darf sein Wirken nicht einfach hinnehmen. Leider ist er nur einer von unglaublich vielen Fällen. Menschen wie ihm dennoch zu vergeben ist eine Aufgabe, die vielleicht selbst Jesus nicht einfach gefallen wäre. Ich glaube jedoch, dass sein Herz und seine Liebe selbst dafür groß genug war.

Weniger dramatisch aber kaum weniger schwierig ist das bei mir selbst. Mir selbst zu vergeben für all das, was ich falsch gemacht zu haben glaube, ist für mich immer noch die schwierigste innere Übung. Entsprechend hart fällt mein Urteil manchmal über meine Mitmenschen aus. Aber nur wer sich selbst vergeben kann, ist in der Lage auch anderen zu vergeben. Das bedeutet nicht, mich zu rechtfertigen oder alles gut zu finden, was ich getan habe oder tue. Es bedeutet auch nicht, nachzulassen in der Bemühung ein besserer Mensch zu werden. Besser im Sinne von, Mitgefühl für meine Mitmenschen zu haben, anderen zu dienen, immer aufrichtig und authentisch zu sein, immer achtsam im Hier und Jetzt verankert zu sein.

Als kleinen Schritt in diese Richtung betrachte ich die Unterstützung von Project Forgiveness, wo ich mich schon auf den Film freue.

Ich wünsche Dir heute, dass Du heute uneingeschränkt positiv über Dich denkst. Ab morgen darfst Du dann wieder an Deinen „Fehlern“ weiterarbeiten ;-).

Liebe & Licht
Martin

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