Martin Neumann's Blog

Lampenfieber erfolgreich bekämpfen

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Gestern habe ich meinen ersten Vortrag bei den Cologne Toastmasters gehalten. Es ist eine sehr schöne Erfahrung so wohlwollende und bezüglich der Redekunst kompetente Zuhörer zu haben. Natürlich hatte ich Lampenfieber, aber ich konnte gut damit umgehen. Das liegt nicht an meinen Genen, sondern daran, dass ich konsequent ein paar Techniken angewandt habe, die jeder lernen kann.

Zum einen konzentrierte ich mich vor der Rede auf mein Lampenfieber. Anstatt zu versuchen es zu bekämpfen, ließ ich es ganz zu und spürte deutlich, wie es sich in meinem Körper manifestierte. Da verlor es seinen Schrecken. (Wenn das noch nicht hilft kann man dem Körpergefühl, das mit dem Lampenfieber assoziiert ist auch einen lustigen Spitznamen geben, wie zum Beispiel „ah, jetzt fühle ich mich schazaam“. Spätestens dann verliert es seinen Schrecken.) Wichtig ist, zu wissen, dass es zwar seinen Schrecken verliert, aber da bleibt. Es geht, wie gesagt, nicht darum, es zu bekämpfen.

Zum anderen atmete ich mehrmals bewußt tief ein und aus, direkt bevor ich anfing. Sich mit dem eigenen Atem zu verbinden ist die einfachste, wirksamste und mächtigste Methode, die wir anwenden können, um unsere Angst zu meistern. Es ist erstaunlich und verwirrend, wie wenig das allgemein bekannt ist. Oder falls bekannt, nicht konsequent angewendet wird.

Zum dritten wandte ich eine Methode aus dem Buch The Tools an. Ich rief mir meinen Schatten in Gedächtnis. Ein kleine, pickelige Version meiner Selbst, die vor der ganzen Klasse stand und keinen Ton aus der Blockflöte bekam. Die schwache, verletzliche Version meiner Selbst, für die ich mich schämte und die ich niemanden zeigen will. Ich lächelte ihm zu. Dann schauten wir das imaginäre Publikum vor uns an und riefen beide mit kraftvoller Stimme: „Hört, was ich zu sagen habe.“. Es ist schwer zu beschreiben, was dann passiert. Lest bitte das Buch und probiert es selbst aus.

Abschliessend kann ich Dir die Toastmasters (es gibt sie in vielen Städten) sehr empfehlen. Es ist ein hervorragendes Lampenfieber-Trainingscamp ;-). Und ausserdem gibt es dort viele nette Menschen.

Ich wünsche Dir heute, dass Du weißt, dass Du nicht so oder so geboren BIST, sondern dass Du wachsen kannst. Der Himmel ist die Grenze.

Liebe & Licht
Martin

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