Martin Neumann's Blog

Der Kürbis

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Am Wochenende haben wir im familiären Kreis Geburtstag gefeiert. Das war sehr schön. Aber hier möchte ich über eine für mich unangenehme Erfahrung berichten, in der ich des Diebstahls bezichtigt wurde. Und das kam so: Es sollte Kürbissuppe geben. 3 große Kürbisse lagen bereit und wären reichlich gewesen. Einer war jedoch grün innen. So blieben noch 2 und auch die wären reichlich gewesen. Doch Marions Mutter reiste bereits am Samstag an und so wurde die bereits zubereitete Kürbissuppe serviert. Und da sie gut war, war sie hinterher nicht mehr so reichlich. Also fuhr ich Samstag Abend in den Supermarkt. Kürbis war aus. Kein Problem, denn das Essen war ansonsten noch reichlich.

Nun wollte es der Zufall, dass wir am Sonntag Morgen nach dem Wahlgang an einem abgeernteten Kürbisfeld vorbeikamen, auf dem noch ein paar einsame Kürbisse lagen. Da waren die Gelegenheit und die Versuchung zu groß, um daran vorbeizugehen. Ausserdem kennen wir den Bauern und ich sagte mir, dass ich diese Woche die zwei kleinen Kürbisse bezahlen gehe. Doch kaum als ich das Feld verließ, manifestierte sich das schlechte Gewissen in Form einer Frau die mich am Wegesrand zurecht wies, indem sie mir klarmachte, dass ich dabei sei, den Bauern um die Früchte seiner harten Arbeit zu bringen. Da legte ich die Kürbisse natürlich zurück aufs Feld. Selbstredend war das Essen auf dem Fest auch ohne Kürbis mehr als reichlich…

Am Abend konnte ich wegen dieser Geschichte nicht einschlafen. Ich nehme so etwas sehr ernst. 5 Zufälle, die zusammen spielen. Da kann ich das Gefühl nicht loswerden, dass das Universum mir etwas sagen wollte. Was lerne ich daraus? Vor allem, dass gerade auch scheinbare Kleinigkeiten sehr wichtig sind. Ich setze mit meinem Verhalten Zeichen. Ich will jederzeit bewusst handeln.
Und noch eine zweite Erkenntnis: Ich brauche nicht mehr als ich habe. Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste Vorräte anlegen, ein Sicherheitspolster haben, für den Notfall vorsorgen. Alles was es braucht, ist Vertrauen.

Im Nachhinein danke ich der Frau für ihre Zivilcourage, auch wenn es mich natürlich zunächst geärgert hat, dass sie mich zur Rede gestellt hat. Wir sollten alle aufmerksam sein und es auch ansprechen, wenn wir etwas nicht richtig finden.

Ich wünsche Dir heute, dass Du genug hast, denn reichlich ist wirklich zu viel.

Liebe & Licht
Martin

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