Martin Neumann's Blog

Orion, der Himmelsjäger

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Orion ist wohl das prächtigste Sternbild an unserem Himmel, und ist abhängig von der Jahreszeit von jedem Punkt der Erde zu sehen. Vier helle Sterne markieren Schultern und Füße. Dieses Rechteck wird in der Mitte durch drei Sterne, welche sich auf einer Linie befinden, zusammengeschnürt. Dadurch hat Orion in etwa die geometrische Form einer Sanduhr. Der Stern, der die rechte Schulter bildet heisst Beteigeuze, was man im Englischen als Beetlejuice, also Käfersaft ausspricht.  Er hat den Titel als „Orions Erster“ oder „Alpha Orionis“  bekommen, obwohl „ Rigel“, der linke Fuß des Riesen heller als er in weissem Glanz erstrahlt. Unterhalb des Gürtels, also zwischen den Beinen des Orion kann man bei dunklem Himmel etwas erkennen, das zwar hell wie ein Stern ist, aber dennoch nicht wie ein Stern strahlt, sondern sich selbst dem schärfsten Auge als schillernder Fleck präsentiert – der prächtige Orionnebel.

Der Orionnebel ist die uns am nächsten gelegene große Kinderstube neugeborener Sterne. Er liegt „nur“ 1500 Lichtjahre von uns entfernt am Rande einer gewaltigen Molekülwolke, die fast so groß wie das Sternbild Orion ist und auf langbelichteten Aufnahmen zum Vorschein tritt. Aber selbst der Orionnebel alleine ist riesig. Licht benötigt 40 Jahre um ihn zu durchqueren. Im Zentrum des Orionnebels befinden sich vier junge, superheiße Sterne, die man schon in einem Fernglas erkennen kann und die entsprechend ihrer Anordnung als das Trapez bezeichnet werden.

Mythologie
Recht bizarr gestaltete sich nach einer Sage die Zeugung des Orion. Der kinderlose Greis Hyrieus hatte eines Tages die Götter Zeus, Poseidon und Hermes aufs beste bewirtet und daher einen Wunsch frei. Seinen Wunsch nach einem Sohn erfüllten die drei Götter prompt, in dem sie ein Stierfell nahmen und darin urinierten. Anschliessend wiesen sie den Hyrieus an, dieses Fell im Schoße ihrer Großmutter Gaia zu begraben. Und siehe da: nach neun Monate entsprang ein stattlicher Knabe der Erde. Der Vater nannte den Knaben gemäß der Zeugung Urion, was später zu Orion wurde. Bei diesen Väter war ihm also der Ruhm bereits in die Wiege gelegt, den er durch seinen unermüdlichen Jagdeifer mehrte. Bald galt er den Griechen als der gewaltigste Jäger und nicht nur als der stärkste Mann (nach Herkules natürlich), sondern auch als der schönste. Aber zuviel Ruhm steigt meist zu Kopf und als er eines Tages damit prahlt jedes Lebewesen töten zu können, wurde es Mutter Gaia doch zu bunt. Und so sandte sie einen winzig kleinen, aber sehr giftigen Skorpion, bevor Orion mit seiner Prahlerei tatsächlich Ernst machen konnte. Ein kleiner Stich, der gewaltige Orion fiel und alsbald wurden er und der Skorpion an gegenüberliegende Seiten des Himmels gesetzt. Böse Zungen behaupten, weil Orion Angst hatte noch mal gestochen zu werden.

clear skies

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