Martin Neumann's Blog

Dienstag, 15.April 2014
von Martin Neumann
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Sprung in der Schüssel

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Gestern bewunderte ich mit Joji eine schöne Blumenwiese mit Gänseblümchen und Löwenzahn. Ein alter Mann mähte den Rasen. Es war ein öffentliches Rasenstück und der Mann schien zu alt, um ein „professioneller“ Rasenabmäher zu sein. Er muss meine Frage im Kopf geahnt haben, denn als er sich uns näherte, hielt er an und erklärte: „Wenn man die Blumen nicht abmäht, streuen die ihren Samen bald überall hin und ruckzuck hat man die ganze Wiese voll davon!“ Aha, dachte ich, also ein Nachbar der Blumenwiese. Es war offensichtlich ein erschreckende Vorstellung für ihn, dass sein schöner, gleichförmig grüner Rasen, bald von einer unkontrolliert wuchernden Blumenpracht übersät sei.

Früher hielt ich aus Hochmut viele Menschen für total bekloppt. Heute weiss ich, dass wir alle einen Sprung in der Schüssel haben. Nur halt jeder an einer anderen Stelle.

Ich wünsche Dir heute, dass Du die Unschuld und Liebenswürdigkeit deiner Mitmenschen erkennst und die Vielfalt aller Ausdrucksformen schätzt. Auch wenn Du mit der einen oder anderen nichts anfangen kannst.

Liebe & Licht
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Montag, 14.April 2014
von Martin Neumann
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Do the hard work

Wir haben uns im Dezember ein Haus gekauft und sind nun in der Hochphase der Renovierung. Daher gab es auch letzte Woche keine Beiträge von mir. Die ganze Woche und am Wochenende habe ich gehämmert, verputzt, geschleppt und gemacht. Da lerne ich wieder einmal so richtig zu schätzen, was Handwerker und körperlich arbeitende Menschen so leisten. Andererseits macht es mir auch große Freude. Physische Arbeit hat den großen Vorteil, dass man wirklich sieht, was man geschafft hat. Selbst wenn man eine Wand weghaut. Dieses Gefühl, das mich durchströmt, wenn ich auf mein Werk schaue, empfinde ich als sehr angenehm und befriedigend. Selbst wenn die Beine, der Arm, die Schultern, der Rücken unter der ungewohnten Belastung stöhnen.

Natürlich hätte ich nur ausschließlich Handwerker mit den Arbeiten betrauen können. Doch nicht nur aus finanziellen Gründen, mache ich die Arbeiten selbst, die ich gut kann. Diese Art von schwerer Arbeit kann zur Meditation werden. So rezitierte ich gestern beim Steine rausschleppen (immermhin so ca. eine halbe Tonne…) ein Mantra und so geriet das Ameisenhafte hin und her zur Geh-Mediation der speziellen Art.

Ein schöner Sonntag? Kommt darauf an, wie man es betrachtet. Aber bevor mir jemand vorwirft, ich wollte harte körperliche Arbeit schönreden, sage ich auch, dass sicher etwas anderes ist, wenn man es nicht freiwillig und ständig macht.

Ich wünsche Dir heute, dass Du entdeckst, dass die entscheidende Unterscheidung im Leben nicht „Cabrio fahren“ oder „Steine schleppen“ heisst, sondern „da sein“ oder „nicht da sein“.

Liebe & Licht

Donnerstag, 10.April 2014
von Martin Neumann
5 Kommentare

Eridanus – Der Fluss Eridanus

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Das Sternbild Fluss Eridanus ist selbst für geübte Sternengucker eine echte Herausforderung am Himmel. Er besteht nur aus sehr schwachen Sternen die sich in einer langen Kette über den halben Himmel ziehen. Zudem steht er in mittleren Breiten nur knapp über dem Horizont. Fange am besten am linken Fuss des Orion (von dir aus gesehen der Rechte) an, nach Eridanus zu suchen.

Mythologie

Mythologisch verknüpft ist die Geschichte des Eridanus mit dem Sohn des Sonnengottes namens Phaethon. Phaethon wurde von den Altersgenossen gehänselt, die ihm seine göttliche Herkunft nicht abnehmen wollten. Darüber beschwerte er sich bei seinem rechtmässigen Vater voller Jammer und forderte ihn auf seine Vaterschaft aufrichtig zu bekennen. Was dieses auch tat und ihm zum Beweis einen Wunsch anheim stellte. Ohne Einschränkungen. Das war ein Erziehungsfehler, den wir Väter nur leider allzu oft machen. Selbst gestandene Versicherungsvertreter sollen mitunter bei dem Drängen ihrer Söhne das Kleingedruckte vergessen haben. Phaethon wünschte sich eine Fahrstunde auf dem Sonnenwagen, gegen den ein Lamborghini allerdings wie ein altes Dreirad ist. Phaethon bewies zwar Mut, doch sein Wille war nicht stark genug die wilden Rösser des gewaltigen Wagens unter Kontrolle zu bringen. Und so schleuderte der Wagen mit der gleißenden Sonne mal hinauf in den Himmel, mal hinab auf die Erde und richtete große Verwüstungen an. Am Ende musste Onkel Zeus eingreifen und dem wilden Treiben ein tragisches Ende setzen. Mit einem Blitz stoppte er die Pferde, die ins Meer fielen. Der verbrannte Leib des armen Phaethon jedoch viel in den Fluss Eridanus, an dessen Ufer die Süsswasser-Nymphen, die man Najaden nennt, um ihn trauerten. Aus ihren Tränen wurde Bernstein, so heißt es.

Clear skies
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Samstag, 5.April 2014
von Martin Neumann
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And the winner is…

Klicke auf das Bild um dir das Video der Ziehung des Jubiläumspreisausschreibens anzuschauen.

Der kleine Glückskobold hat sich ja die allergrößte Mühe bei der Ziehung gegeben, und wie bei einigen Bildern deutlich wird, hätte er ja am liebsten allen Teilnehmern einen Preis gegönnt. Am Ende hat er ausgerechnet seine Oma aus dem Hut gezogen. Da waren Marion und ich ratlos. War das jetzt Zufall? Oder kann unser kleines Wunderkind mit 22 Monaten bereits lesen und hat geschummelt? Sollten wir die Ziehung wiederholen? Die eigenen Kleinen sind ja immer ganz aussergewöhnlich. Wer Vater oder Mutter ist, weiss was ich meine. Am Ende haben wir beschlossen, dass es besser ist, ihn erst einmal zur Kita und nicht auf die Uni zu schicken und an den Zufall zu glauben 😀

Und hier sind sie nun, die glücklichen Gewinner:

1. Preis: Der Kindle Paperwhite geht an Ingrid N. – Glück muss man haben 😉

2. Preis: Das Buch „Glücklich sein“ geht an Dunja P. – Ich hoffe, es hilft 😉

3: Preis: Die Kosmos Sternenkarte geht an Peter O. – just in time, Peter 😉

4.-10. Preis: Jeweils ein Gutschein für MyGreatLife geht an:

Stefan G., Katrin S., Olaf W., Corinna M., Bianca M., Christina M., Raran

Ich gratuliere euch ganz herzlich und hoffe, ihr habt Spass damit!

Allen Teilnehmern danke ich fürs Vertrauen und wünsche Euch ein schönes, entspanntes Wochenende.

Liebe & Licht

Freitag, 4.April 2014
von Martin Neumann
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Letze Chance – jetzt für kurze Zeit billiger!!!

Heute ist die letze Chance für die Teilnahme am morgenraum-Preisausschreiben. Morgen werden dann die Gewinner bekannt gegeben.

„Nur noch für kurze Zeit!“ ist ja einer der effektiven Verkaufspsycho-Tricks. „Jetzt Billiger!“ ist der andere und in Kombination sind die beiden fast unschlagbar: „Jetzt für kurze Zeit billiger!!!“.
Ja, schade, dass ich für den morgenraum kein Geld nehme, sonst hätte ich euch jetzt :D.

Spass beiseite. Tatsächlich haben nur etwa 1/3 der Menschen, die in den letzten 2 Wochen den morgenraum besucht haben, bisher am Preisausschreiben teilgenommen. Das wird sich heute kaum ändern. Ein sehr guter Freund verriet mir, warum er nicht teilgenommen hat: „Weil ich nicht regelmäßig deinen Blog lese, wäre es mir unehrlich vorgekommen, mich nur für einen Preis zu registrieren.“ Die Antwort hat mich mit dem Universum wieder versöhnt. Nix da von wegen Misstrauen (siehe „Sind wir alle Ferengis?„). Jetzt macht das plötzlich für mich Sinn.

Ich hatte schon länger mit Stefan vom ClearSkyBlog über mögliche Ursachen für die Preisausschreiben-Müdigkeit gesprochen. Materielle Gewinne alleine sind offensichtlich als Anreiz nicht stark genug. Unsere Entscheidungen treffen wir ganz anders. Dan Ariely hat das in seinem Buch „Denken hilft zwar, nützt aber nichts!“ schön beschrieben. In den letzen 3 Monaten habe ich soviel Bullshit gesehen, Verkaufslügen & Massen-Hypnosen, dass ich schon anfing an das Gute im Menschen zu zweifeln. Dies ist nur eine Frage der Perspektive. Ja, wir sind extrem manipulierbar. Ja, wir treffen oft unsinnige Entscheidungen.

Und doch, wir mir mein Freund gezeigt hat – oft steckt hinter eine irrationalen Entscheidung ein guter Gedanke, ein aufrichtiges Gefühl oder nicht-verhandelbare Werte. Das macht mich wirklich glücklich und schenkt mir Kraft. Danke 🙂

Ich wünsche Dir heute, dass Du nicht in die Fänge der Verkaufs-Psychologie-Maschinerie gerätst. Das ist nicht so einfach. Würde ich sagen, folge einfach deinem Gefühl, so wäre ich dir ein schlechter Ratgeber. Gehe tiefer, schaue auf die Ursache und die Quelle deines Gefühls, bevor du auf „Jetzt Kaufen“ klickst.

Liebe & Licht

Donnerstag, 3.April 2014
von Martin Neumann
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Canis Major – der große Hund

Das Sternbild großer Hund beherbergt den hellsten Stern am Himmel: Sirius, der Strahlende. Daher ist er natürlich auch sehr leicht zu finden. Aber auch die anderen drei Sterne, welche gemeinsam mit ihm das Trapez des Hundekörpers bilden, sind recht hell. Das erste erscheinen des Sirius am Morgenhimmel fiel vor ca. 3000 Jahren in den Juni, also zur Zeit der Nilschwämme in Ägypten. Später verlagerte sich dieser Zeitpunkt mehr und mehr nach hinten, also in den Juli und nun in den August. Trotzdem werden die heissesten Tage des Jahres von Mitte Juli bis Mitte August auch heute noch als Hundstage bezeichnet.

Aktuell stiehlt jedoch der Göttervater Jupiter dem Sirius die Show am Abendhimmel. Jupiter ist sowohl viel heller und steht deutlich höher am Himmel.

Mythologie
Aufgrund seiner räumlichen Nähe zum Orion und dem Hasen wird der Hund natürlich oft mit dem Himmelsjäger in Verbindung gebracht, wobei er meistens den Hasen jagt. Es gibt aber auch eine andere interessante Sage. Der Hund Laelaps war der Sage nach so schnell, dass ihm keine Beutetier entkommen konnte. Sein Herr Cephalus nahm ihn eines Tages auf seinen Reisen mit nach Böotien wo ein Fuchs hauste, dem der Sage nach ebenfalls so schnell war, dass ihn kein Jäger erwischen konnte. Es kam, wie es kommen musste, der Hund verfolgte den Fuchs und erwischte ihn auch, aber immer wieder entschwand der Fuchs im letzten Moment. Die Hetzjagd wäre wohl noch ewig weitergegangen, hätte nicht Zeus die Nase voll von diesem Paradoxon gehabt und beide in Stein verwandelt, um seine Ruhe zu haben. Den Hund, als den besten Freund des Menschen setzte er an den Himmel, der feige Fuchs ging leider leer aus.

Mittwoch, 2.April 2014
von Martin Neumann
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Auch dies wird vergehen

Der morgenraum feiert Jubiläum: der 500.te Beitrag!
Aus Freude darüber versteigern wir einen Kindle Paperwhite und andere schöne Dinge. Hier klicken um mehr zu erfahren.
Die Gewinnchancen sind ziemlich hoch und Teilnahmeschluss ist übermorgen!

universe2go legte Anfang der Woche einen Raketenstart auf StartNext hin. Dann, am Abend war ich beim Rheinland-Pitch. Der Vortrag lief gut und auch nach dem Vortrag gab es viele interessierte Menschen. Leider kam ich aber nicht unter die ersten drei von sechs Teilnehmern. Das frustriert natürlich. Und es trainiert den „Egal, jetzt erst recht“-Muskel. Hartnäckigkeit ist die wichtigste Eigenschaft des Erfinders.

Gestern gelang die Finanzierung eines Kredits für universe2go über Crowd-Financing auf der Plattform ZenCap in Rekordzeit innerhalb von 24 h. Das war so schnell, dass selbst die Betreiber nicht damit gerechnet hatten und die Anzeige der erfolgreichen Projekte aufgrund eines Bugs auf der Webseite noch nicht funktioniert. Und sie haben mich heute zu einem Live-Interview eingeladen, um die Erfolgsgeschichte in die Medien zu bringen.

Und gestern Abend habe ich ein neues, kleines Erfinderprojekt mit meinen Söhnen gestartet und wir sind schon ziemlich weit gekommen, für die erste Runde. Das macht mich so richtig happy 🙂

Ja ja, so ist das Leben. Wie Seilchenspringen. Rauf-Runter-Rauf-Runter-Rauf

Ich wünsche Dir heute, dass Du dich nicht völlig verstrickst in das Auf-Und-Ab. Vergiss niemals: – auch dies wird vergehen!

Liebe & Licht.
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Montag, 31.März 2014
von Martin Neumann
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Vortrefflichkeit

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„Arete, das ist der innerste Kern der Exzellenz. Das ist ein Ding, wo jeder Mensch sofort sieht: Das isses!“ sagt Gunter Dueck in einem Youtube-Video.

Ein schönes deutsches Wort dafür ist Vortrefflichkeit. Wie entsteht diese? Gute Frage. Leider und zum Glück weiss man das nicht. Leider sagen die großen Firmen, denn sie würden gerne das unfehlbare Erfolgsrezept für wahnsinnig tolle Produkte kennen. Zum Glück sage ich, weil ich an die Macht der kleinen Leute glaube, die grosses zu vollbringen vermögen.

Für mich im Kleinen erlebe ich das am Prozess der Entstehung von universe2go. Es ist die Mischung aus Faszination an der Astronomie, Programmierkenntnissen, Hartnäckigkeit, finanzielle Risikobereitschaft, Freude am Erschaffen, die das Projekt an diesen Punkt gebracht haben. Und ich stimme mit Gunter Dueck 100%ig überein, dass sich dieses Rezept nicht auf Folien aufschreiben und durch Berater in einem Unternehmen etablieren lässt. Das heisst nicht, dass Berater unwichtig sind. Sie können hilfreich sein. Aber am Ende sind es der Wille und die Vision einzelner, die diese Vortrefflichkeit befördern.

Für mich ist das kein Grund für Hochmut, sondern für große Dankbarkeit, denn ich sehe hier den Schöpfer am Werk, der mich und dich und alles Großartige erschaffen hat.

Ich wünsche Dir heute, dass Du dir vornimmst, die vortrefflichste Version deines Selbst zu erschaffen. Sei einfach Du selbst!

Liebe & Licht,
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Freitag, 28.März 2014
von Martin Neumann
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Er ist’s

Der morgenraum feiert Jubiläum: der 500.te Beitrag!
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Yep, jetzt kann es wirklich keinen Zweifel mehr geben. Der Frühling ist ja sowas von da, mehr da geht wirklich nicht.

„Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.

— Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!“ (E. Möricke)

Ich höre zwar keinen Harfenton dafür aber ein bombastisches Vogel-Gezwitscher, so dass ich heute morgen „Morning has broken“ singen musste.

„Praise for the singing, praise for the morning
Praise for them springing fresh from the world

Praise with elation, praise every morning
God’s recreation of the new day“ (Cat Stevens)

Ja – wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund!, mische seinen Jubel ein!

Ich wünsche Dir heute, dass Du diese Energie spürst, diese gewaltige Welle an unbändigem Leben, die nun täglich anschwillt und schon bald zu einem Farben-Duft-und-Ton-Tsunami wird, dessen Größe und Fülle meine Vorstellungsvermögen ebenso übersteigt, wie die Milliarden ferner Galaxien.

Liebe & Licht

Donnerstag, 27.März 2014
von Martin Neumann
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Gemini – die Zwillinge

Der morgenraum feiert Jubiläum: der 500.te Beitrag!
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Das auffälligste Merkmal des Sternbilds Zwilling sind seine beiden hellen Sterne Castor und Pollux. Diese wurden in vielen Kulturen mit einem Zwillingspaar in Verbindung gebracht. Ihre Füße baden die beiden Zwillinge in der Milchstrasse an der Stelle an der die Ekliptik die Milchstrasse schneidet. Die Ekliptik ist quasi die Strasse auf der die Planeten über den Himmel wandern. Die Zwilling stehen also sozusagen an einer Strassenkreuzung. Sie sind ebenso wie Orion, Stier und die Hunde am besten im Winter zu sehen.

Aktuell sind die Zwilling sehr leicht hoch am Himmel im Süd-Westen zu finden, da zwischen ihren Beinen der Planet Jupiter als hellster „Stern“ am Himmel strahlt.

Mythologie
Das Zwillinge oft unzertrennlich sind, ganz besonders wenn sie aus einem Ei geschlüpft sind, ist allgemein bekannt. Castor und Polydeukes, so der griechische Name des Pollux, waren aber ganz speziell. Sie wurden nämlich als Zwillinge geboren, waren aber von unterschiedlichen Vätern gezeugt. Polydeuke’s Vater war kein geringerer als der Göttervater Zeus und Castor der Sohn des Königs Tyndareus. Und um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, kamen mit den beiden Zwillingen auch zwei Zwillingsschwestern auf die Welt. Eine davon war die schöne Helena, um die später der trojanische Krieg vom Zaun brach. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug behauptet eine weitere Sage, dass Polydeukes und Helena sogar von einer anderen Mutter als der Königen Leto stammten. Mehr darüber kannst Du beim Sternbild Schwan erfahren. Wir bleiben bei den Zwillingen. Sie waren unzertrennlich und bestritten viele große Abenteuer gemeinsam. Unter anderem fuhren sie auch mit Iason auf dem Heldenschiff Argo mit auf der Suche nach dem goldenen Vlies. Alles hätte so schön sein können, hätten die beiden Brüder sich in ihrer Bruderliebe genügt. Wie das Schicksal so spielt, verliebten sie sich eines Tages in zwei Schwestern, die aber dummerweise schon zwei anderen Freunden, Ida und Lynkeus von ihnen versprochen worden waren. Das Unglück nahm seinen Lauf. Castor wurde von Ida mit dem Speer erlegt, Polydeukes erschlug daraufhin den Lynkeus, und als Ida den Polydeukes töten wollte, wurde er von dessen Vaters Blitz in Asche verwandelt. Polydeukes überlebte als einziger das Gemetzel, aber hatte keine Freude daran. So herzerweichend trauerte er um den toten Bruder, dass er seinen Vater darum bat, ebenfalls in den Hades hinabsteigen zu dürfen, obgleich er schon wegen seiner Herkunft unsterblich war. Das erweichte das Vaterherz, der einen Deal beim Unterweltfürsten Pluto aushandeln konnte: Castor wurde aus dem Hades freigegeben. Allerdings nur für die Hälfte eines Tages. Seitdem verweilen die beiden Zwillingsbrüder einen halben Tag gemeinsam am Himmel und die andere Hälfte steigen sie hinab in den Hades für immer vereint.

clear skies