Martin Neumann's Blog

Stell Dir vor: Dich!

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20130109-082102.jpgGestern war wieder Toastmaster-Abend und ich wollte dort meine erste vorbereitete Rede halten. Die erste Rede hat für alle Mitglieder immer das gleiche Thema: man soll sich selbst vorstellen. Das hat seinen Grund. Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass wir am liebsten über uns selbst sprechen. Daher haben wir für diese erste Rede eine sehr hohe intrinsische Motivation ( soll heissen, wir benötigen keinen Tritt in den Hintern, um loszulaufen ;-)). Manche meinen, der Grund für die Selbstvorstellung sei, dass wir über dieses Thema, ja bestens Bescheid wissen. Ist das so? Ich bezweifle das sehr.

‚Sich selbst vorstellen‘ könnte ja sprachlich auch bedeuten, dass man sich vorstellt, wie man denn sein wollte. Also quasi eine Vision der eigenen Person entwickelt. Tatsächlich ist diese Bedeutung tiefgründig. In vielen religiösen und spirituellen Texten steht geschrieben, dass wir unsere Welt selbst erschaffen. Und das Wort Per-Son ist abgeleitet von ‚per sona – durch Klang‘. Dies war die Bezeichnung für antike Masken, die die Schauspieler trugen, um Rollenspiele aufzuführen. Wir spielen also eine Rolle. Und tragen dabei Masken.* Wir sind die Autoren, Produzenten, Schauspieler, Zuschauer und Kritiker! unseres eigenes Schauspiels. Das ist die Bedeutung von ’sich selbst vorstellen‘. Wenn wir allerdings ÜBER dieses, unserer Schauspiel nachdenken und reden, liegen wir oft ganz schön weit daneben.

Ich wünsche Dir heute, dass Du spürst, dass Du Dir Dein (DDD ;-)) Leben vorstellen darfst und kannst.

Liebe & Licht
Martin

* Aber bitte jetzt nicht an ‚falsche Masken‘ denken. Das hieße, den Punkt komplett misszuverstehen. Erscheinung und Essenz fügen sich nahtlos ineinander.

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