Martin Neumann's Blog

Fußspuren

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Eine Geschichte, die viele von euch vielleicht schon kennen, und die mich immer wieder sehr bewegt, ist die von den Fußspuren Gottes. „Eine Frau ging mit Gott am Strand spazieren. Und als sie sich umschaute, sah sieh zwei Fußspuren, die nebeneinander liefen. Und sie erkannte, dass diese Spuren ihr ganzes Leben zurückreichten. Da sagte sie: ‚Gott, Du hast mich mein ganzes Leben lang begleitet. Nur in den Zeiten, als ich Dich am meisten brauchte, hast Du mich offensichtlich verlassen, denn ich sehe nur eine Fußspur.‘ Gott antwortete: ‚Ich war immer bei Dir. In diesen Zeiten, in denen Du nur eine Spur sehen kannst, habe ich Dich getragen.'“

Viele Menschen bewegt diese Geschichte, andere lehnen sie ab. Weil sie anscheinend suggeriert, dass wir nicht selbstständig mit unseren Schwierigkeiten fertig werden können. Dass wir einen Mangel haben und bedürftig und abhängig sind. Dieses Denken entspringt dem Ego, dessen Gefühl von Mangel nie befriedigt werden kann.

Ich möchte noch eine andere Sichtweise der Geschichte wagen: Vielleicht geht es gar nicht so sehr, um das Tragen, das Unterstützen, das Helfen. Wenn jemand neben uns läuft, können wir in klar und deutlich sehen. Wenn uns aber jemand auf seinen Schultern trägt, sehen wir ihn nicht, egal in welche Richtung wir schauen. Das ist für mich eine noch schönere Deutung dieser Geschichte: dass wir Gott nicht sehen können, wenn wir ihn am besten gebrauchen könnten. Vielleicht brauchen wir ihn sogar dann am meisten, wenn wir ihn nicht sehen können. Ihn aber stört das nicht. Er ist immer da, ob wir ihn sehen oder nicht. Genau wie Dein Herz, dass für Dich schlägt, deine Nieren, die dein Blut reinigen, dein Magen und dein Darm, die dich mit Nährstoffen versorgen, und die 10 Billionen winzigen Untermieter, die Dir dabei helfen, der zu sein, der Du bist.

Ich wünsche Dir heute, dass Du realisierst, wenn auch nur für einen winzigen Moment, von wie vielen kleinen und großen Wundern dein Leben abhängt.

Liebe & Licht
Martin

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