Gestern habe ich endlich und glücklicherweise realisiert, wo der Fehler im Denken lag. Bei meinem mathematisch-technischen Problem. Es war danach ganz einfach lösbar. Statt 5 Tage hat es dann nur 5 Minuten gebraucht, es zu lösen. So ist das manchmal: wir gehen von falschen Vorraussetzungen aus und laufen dann in die falsche Richtung.

Im Studium hatte ich eine ähnliche Erfahrung. Da hatte meine Vorgänger eine Apparatur gebaut, die jeden Morgen ca. 1,5 h präpariert werden musste. Eines Tages fiel mir auf, dass man das ganze durch einen einfachen Trick auf 5 Minuten abkürzen könnte. Ich rief ihn an und fragte: „Hast Du schon mal eine Flasche mit Steigrohr probiert?“ „Steigrohr?“ antwortete er verwundert. Über ein Jahr lang hatte er jeden Morgen 1,5 Stunden ohne Flasche mit Steigrohr die Anlage präpariert. Für mich war das einer der ganz großen Aha-Momente. Es gibt wohl immer einen besseren, einen effektiveren Weg.

Im spirituellen Leben geht uns das oft auch so. Wir haben eine Vorstellung von Gott und von uns und von der Realität und dann plötzlich realisieren wir, dass diese Vorstellung nicht optimal war. Wir erkennen, dass wir aufgrund dieser Vorstellung in eine Richtung gegangen sind, in die wir nicht gehen wollten. Wir dürfen trotzdem gewiss sein, dass dies kein Fehler war. Auf dieser „falschen“ Route lag dann sicher eine Erfahrung für uns, die wir gut gebrauchen können.

Natürlich ist es nicht immer leicht, die Lehre daraus zu ziehen. Welche Lehre ziehe ich daraus, 5 Tage lang in die nicht zur Lösung führenden Richtung gegangen zu sein? Zum einen verstehe ich nun besser meinen Vorgänger an der Uni und habe Mitgefühl statt Spott für ihn. Zum anderen werde ich zukünftig wahrscheinlich noch besser darauf achten, die Voraussetzungen zu prüfen. Und ich habe die positive Erfahrung gemacht, dass ich alle Probleme lösen, wenn ich nur hartnäckig genug bin.

Ich wünsche Dir heute, dass dein Weg dich durch die wundervolle erwachende Natur führt. Und sei es nur ein kleines Stück.

Liebe & Licht
Martin