Im Rahmen der Scheidung meiner Ehe geht es mir vor allem darum, dass wir uns über eine gerechte Verteilung einig werden. Das ist beliebig schwierig und beliebig einfach. Beliebig schwierig, wenn man versucht alles bis ins kleinste gegeneinander hochzurechnen. Da wird klar, dass das gar nicht möglich ist, weil man monetäre, materielle und immaterielle Werte vermischen müsste. Beliebig einfach, wenn man es schafft, sich gemeinsam darauf zu einigen, was als gerecht empfunden wird. Natürlich könnte man auch sagen, dass ersteres beliebig einfach ist, weil man ja nur alles in eine Excel-Tabelle eintragen müsste und dann vor Gericht, das Gesetz entscheiden lässt. Und letzteres beliebig schwierig, weil man sich dafür öffnen und auch offen für die Bedürfnisse der oder des anderen sein muss.

Am 22.September gehen wir wählen und auch dort wird es ob der angeblich knappen Ressourcen um gerechte Verteilung gehen. Gilt da der Grundsatz, „Wie kann ich am meisten für mich heraus holen?“. Oder machen wir uns Gedanken, wie man die gefühlte Gerechtigkeit optimieren kann?

Wie wäre es, wenn wir die Leistung einer Regierung daran messen würden, wie gerecht die Verteilung in unserem Land empfunden wird? Das Internet würde das möglich machen. Jeden Monat würden wir ermitteln, wie gerecht wir unser Verteilungssystem empfinden. Statt des Ifo-Marktindex würde dann über den GG-Index in der Tagesschau berichtet. Imagine there is heaven.

Ich wünsche Dir heute, dass Du die Balance findest zwischen deinen Bedürfnissen und denen der Welt, die dich umgibt. Diese Trennung ist sowieso nur Illusion.

Liebe & Licht
Martin