Martin Neumann's Blog

Donnerstag, 19.Februar 2015
von Martin Neumann
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Happy New Year

Heute beginnt das des Schafes. Gemäß des chinesischen Kalenders. Wir schreiben das Jahr 4713. Der Himmelsstamm ist Holz.

Oh, ich lese, dass dieses Jahr vor allem für Harmonie und Entspannung steht. Da sage ich „Herzlich Willkommen du wundervolles Schafsjahr“ und nehme mir ganz fest vor, dieses Jahr mal öfter die Seele baumeln zu lassen.

Ich wünsche Dir heute, dass Du die richtigen Horoskope liest und wahr nimmst (natürlich die mit dem optimistischen Anstrich). Das Leben ist zu kurz, um pessimistisch zu sein.

Liebe & Licht

Montag, 16.Februar 2015
von Martin Neumann
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These little wonders…

Am letzten Donnerstag war ich bei einem Vortrag von Gerhard Jaworek. Gerhard las aus seinem bisher unveröffentlichten, autobiografischen Buch und berichtete über seine Liebe zur Astronomie und seine astronomischen Erlebnisse. Gerhard ist von Geburt an blind.
Da liegt das Hobby „Astronomie“ nicht gerade nah, aber wie er selbst sagt: „Nur 4 Prozent der Astronomie ist visuell.“. Natürlich beziehen wir fast all unser Wissen über das Weltall aus der Strahlung, die uns von „da draußen“ erreicht. Eine „echte“ Vorstellung, wie es auf einem Kometen, dem Mars, dem Jupiter, zwischen den Sternen oder am Rande eines schwarzen Lochs aussieht, hat aber niemand von uns. Wir alle müssen unsere Phantasie spielen lassen. Die wird bei Gerhard durch Geschichten, durch haptische Modelle und durch Klänge angeregt. So lauschten wir während des Vortrags dem Gesang der Sonne und dem Staccato von Pulsaren.

Besonders bewegend war die Geschichte seiner visuellen Begegnung mit dem Mond. Gerhard hatte als Kind noch ein minimales Restsehvermögen, welches ihm erlaubte die Sonne zu sehen. Sie allein war hell genug. Umso überraschender und freudiger war es für ihn daher als er mit Hilfe der Lichtverstärkung durch ein Teleskop auch ein einziges Mal den Vollmond „sehen“ konnte. „Seitdem dem trage ich die Erinnerung an diese Sichtung des Mondes wie einen Schatz in meinem Herzen.“, sagt er.

Oh, wie oft gehen wir an Wundern vorüber, die wir gering schätzen weil sie uns zu alltäglich erscheinen. Ich bin sehr dankbar darüber, dass er dies mit uns geteilt hat.

Ich war bei dem Vortrag, weil Ich hoffe, das universe2go vielleicht einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, blinden Menschen einen zusätzlichen Kanal zur astronomischen Erfahrung zur eröffnen. Auf jeden Fall ist diese Erfahrung für mich äusserst unerwartet und faszinierend.

Ich wünsche Dir heute, dass Du die kleinen Wunder erinnerst, die dein Leben bereichert haben. Betrachte sie als deine kleinen Schätze aber halte dich nicht daran fest. Hier, in diesem Moment, ja, genau jetzt wartet ein neues auf dich.

Liebe und Licht

 

Donnerstag, 15.Januar 2015
von Martin Neumann
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Tagebuch eines Erfinders – das dunkle Mittelalter

IMG_2406.JPGEs gibt nur ganz wenige Dinge aus meiner Kindheit, an die ich mich so klar und so detailliert erinnern kann, wie an den Kauf eines Fischertechnik-Bausatzes mit Motor.

Es war bei Kaufring (den es schon lange nicht mehr gibt) in der ersten Etage. Man musste eine runde Treppe hochgehen, dann hinter der Kasse rechts nach hinten durch und dann links im Regal. Da lag er: der Karton der Erfüllung nun endlich für uns erreichbar für fast unvorstellbare 69,90 DM. Ich weiß nicht mehr, wie mein Bruder und ich zu einer Zeit in der wir 20 Pfennige Taschengeld pro Woche bekamen dies Sparziel erreicht haben. Eiserne Disziplin? Mentale Manifestation? Wunder? Oder war es einfach der unbeugsame Wille des Haben-Wollens? Egal. Es war wunderwar; Wir bauten Raupen und Bagger und Maschinen und Kräne. Wir waren kreativ und erfinderisch im allerbesten Sinne des Wortes.

Leider habe ich den Kasten nicht mehr. Stattdessen habe ich mal als gutverdienender Manager aus Nostalgie einen Riesenkarton Fischertechnik für 70 Euro („Peanuts“) bei eBay ersteigert. Da sind 50 Mal so viele Teile drin.
Habe fast noch nie was damit gebaut. (Ausser einen Teddybären-Aufzug im Treppenhaus…)

Die Lego-Fans nennen das the Lego Dark Age. Das dunkle Mittelalter in dem Du vergisst, wie viel Spass dieses kreative Design neuer Formen und das Lösen von technischen Problemen war. Das ist ja nur Spielerei. Das machen erwachsene Menschen nicht.

Doch irgendwann kann es dich wieder packen und Du erlebst deine ganz eigene Renaissance. Das muss übrigens nicht mit Lego oder Fischertechnik oder überhaupt mit etwas technischem sein. Kann auch Musik sein. Oder Malen. Oder Handarbeit. Oder was weiß ich.

Wichtig ist nur, dass Du das Kind in dir wiederentdeckst, bevor Du ins Gras beißt. Es ist dein Leben – mach was draus!

Liebe & Licht

 

 

Mittwoch, 7.Januar 2015
von Martin Neumann
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Tagebuch eines Erfinders – die Anfänge

Schon als kleiner Junge wollte ich Erfinder werden.

Aus der Stadtbücherei besorgte ich mir haufenweise Bücher über elektronische Schaltkreise. Die Zahlen 741, 4011, 555, 1N4007, 2N3055* waren mir so vertraut wir die Namen Fischer und Abramczik. Ich weiß noch, wie ich einmal in der Werkstatt eines älteren Bekannten war, der ein 10A-Labornetzteil, einen Funktionsgenerator und ein 20 MHz-Oszilloskop besaß. Seine Werkstatt kam mir vor wie ein Heiligtum. Ich hatte sehr wenig Geld und daher lötete ich aus allen alten Geräten, die ich in die Finger bekam, die alten Bauteile aus.

Das Gute daran, wenn man wenig hat: Man muss erfinderisch sein. Umwege gehen. Improvisieren. Alternativen ausprobieren. Meine Liebe zur Astronomie konnte ich nicht mit einem Teleskop stillen, denn damals gab es noch keine billigen Kaufhausteleskope aus China. Nun ja, war vielleicht auch besser so. Aber ein Fernglas bekam ich. Groß und viel zu schwer für meine kleinen Arme, also baute ich mir ein Stativ aus Holz dafür.

Eine Begebenheit bleibt mir bis heute in Erinnerung: Ich hatte das Stativ gerade fertig, da fuhren wir zu meinem Cousin nach Celle. Welch eine Gelegenheit! Der Himmel über Gelsenkirchen ist nun nicht gerade für seine optimale Dunkelheit bekannt. Ich durfte daher nach viel Drängen und Bitten meine Ausrüstung mitnehmen und stand tatsächlich des Abends spät allein im Garten. Da kamen ein paar Nachbarn vorbei und waren belustigt über den ungewöhnlichen Himmelsforscher-Zwerg in meines Cousin’s Garten. Das gab mir ein komisches Gefühl des „anders seins“. Aber das war ich: mich interessierte die Sache mehr, als das, was die anderen darüber dachten. Ich wollte Probleme lösen, Neues entdecken, einer Sache auf den Grund gehen, meines Wissensdurst stillen.

Dann trat das weibliche Geschlecht in mein Leben und Camus und Frisch und Hesse und meine Interessen wandelten sich. Aber dieses tief in mir vorhandene „Sich-Hingezogen-Fühlen“ zu Naturwissenschaft und Technik blieb. Doch der Weg schien ein anderer zu sein und Notwendigkeit und Vernunft forderten scheinbar ihren Tribut. Mit 17 noch schloss ich eine Wette mit meiner damals mir liebsten Freundin Anne: Ich wollte den Nobelpreis in Physik oder Chemie, sie eine weltbekannte Pianistin werden. Die Wette: Sollte ich es schaffen, würde Sie mit den Berliner Philharmonikern Tschaikowski’s erstes Klavierkonzert für mich spielen. Nun ja, heute habe ich zwar einen Doktortitel in Chemie, aber ich bin dem Nobelpreis so fern, wie einem Spaziergang auf dem Mars und sie ist erfolgreiche Zahnärztin. Aber darum geht es nicht. Das sind nur stolze Äusserlichkeiten.

Unser Kindheitstraum ist wie ein Brunnen, der verschüttet werden kann und doch versiegt er nicht. Nenne es genetische Veranlagung. Ich sage, er ist von Gott dort gepflanzt worden. Und sein Brunnen kann zwar zugeschüttet werden, aber wirft man die ganze Erde wieder hinaus, so ist er immer noch ein lebendiger Quell. Dieser Brunnen ist nicht vergebens dort gesetzt worden. Meiner war tief vergraben und es ist ein weiter, mühsamer Weg, ihn wieder auszugraben. Doch sollte ich auch tausend Mal hinfallen und meine Schaufel brechen, ich werde wieder aufstehen und mir eine neue holen. Warum? Ganz einfach weil er da ist. Da, tief in mir drinnen.

Ich glaube nicht, dass dort in meinem Kindheitstraum mein Heil, mein Nirvana, mein Glück oder meine Erlösung liegt. Darum geht es nicht. Das sind nur romantische Vorstellungen. Es geht mir darum, der zu sein, der ich bin. Das ist alles.

„Es macht die Wüste schön, dass sie irgendwo einen Brunnen birgt.“ Antoine de Saint-Exupery

Ich wünsche Dir heute, dass Du dich an deinen Brunnen erinnern magst.

Liebe & Licht

 

 

* Bin gespannt – bei wem klingelt es bei diesen Zahlen?

Mittwoch, 31.Dezember 2014
von Martin Neumann
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Tagebuch eines Erfinders

IMG_2353.JPGEs ist vollbracht. Meine neuste Erfindung hat es tatsächlich geschafft. Sie ist tatsächlich als Produkt käuflich zu erwerben. Grund zur Freude, zum Jubeln, zum Feiern.

Und nun komme ich mir vor wie ein Junge der von der Oma ein Geschenk bekommen hat und sich nun zu freuen soll. Tut er aber nicht. Zumindest nicht so enthusiastisch wie erwartet.

Was ist los? Undankbarkeit? Hochmut? Depression?

An welchen Punkt muss ich gehen, um zu verstehen?

An den Anfang des Projekts?

Zu den vielen gescheiterten Projekten?

Zu dem Entschluss meinen lukrativen und angenehmen Job in der Industrie aufzugeben, um Erfinder-Unternehmer zu werden?

In mein Studium? Die Schulzeit?

In meine Kindheit?

In das menschliche Wesen?

Wir werden sehen. Zumindest aber soviel vorweg: Dies ist das Beste aller möglichen Leben für diesen Martin 😉 – no doubt

Ich wünsche Dir heute, dass Du weißt warum Du etwas tust. Oder, wenn Du es nicht weißt, dass Du es spannend findest.

Liebe & Licht, genug für ein ganzes Jahr, ach, was sag‘ ich – genug für Alle, alle Zeit.

Mittwoch, 24.Dezember 2014
von Martin Neumann
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Frohe Weihnacht

Nach gefühlten tausend 70-Stunden-Wochen fällt es mir schwer umzuschalten, Weihnachten in mich eindringen zu lassen, anzuhalten.

Und doch ist es bitter nötig. Selten war mir so leer zumute. Vielleicht ist es aber auch nur der fehlende Anblick der Sonne. Auch dies geht vorbei.

Ich wünsche allen Lesern des morgenraum ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und danke Ines von ganzem Herzen, dass sie für ihn in meiner Abwesenheit so liebevoll gesorgt hat.

„I’ll be back“

Liebe & Licht

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Freitag, 15.August 2014
von Martin Neumann
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Happy Business

Eckhart Tolle ist davon überzeugt, dass die Menschheit sich kollektiv auf einen neuen Bewusstseinszustand hinbewegt. Damit meint er, dass immer mehr Menschen erwachen und in ihrem Jetzt ankommen. Die Schuldgefühle über die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft loslassen. Das macht mir Mut und fühlt sich gut an, angesichts der anscheinend immer größer werdenden Probleme unserer globalen Gesellschaft.

Der Wunsch nach mehr Frieden, mehr Glück, mehr Verbundenheit ist sicher in fast allen Menschen stark und vielleicht heute stärker als je zuvor. Nur über den Weg, wie dieses zu erreichen ist, gibt es offensichtlich große Meinungsunterschiede.

Und da wo es Wünsche gibt, ruft das – wen wundert es? – Menschen auf den Plan, die diesen Wunsch erfüllen wollen. Aus den unterschiedlichsten Beweggründen: Mitgefühl, Dankbarkeit, Pflichtbewusstsein aber auch Opportunismus, Geschäftstüchtigkeit, Geltungsbedürfnis oder Gier.

Wem folgst Du? Der Bibel, der Baghavad Gita, einem Guru, dem Pabst, Jesus, Buddha, wissenschaftlich fundierten psychologischen Methoden, populären Heils- und Glücksbringern oder gar dem Börsenbrief? Warum vertraust Du dem einem und dem anderem nicht? Woher beziehen diese Personen oder Methoden oder Glaubenslehren ihre Autorität? Von Gott, der Wissenschaft, der Menge der Anhänger? Egal, wem oder was Du folgst; Du solltest Dir bewusst sein, dass DU diese Autorität vergibst, indem Du sie akzeptierst. Du triffst die Wahl. Wer ist dieses „Ich“, welches die Wahl trifft? Etwa dein Ego? Dein höheres Selbst? An diesem Punkt beginnt alles, scheidet sich Spreu vom Weizen, trennt sich der wahre Weg von der Illusion. Ich kann Dir dort nicht weiterhelfen. Niemand kann das. Ich sehe das „Happy Business“ blühen, sehe, wie damit Milliardenumsätze erzielt werden. Einerseits kopfschüttelnd angesichts der Formen, die es bisweilen annimmt, und andererseits erfreut, weil sich darin dieser Trend zur mehr Bewusstheit widerspiegelt, von dem Tolle spricht.

Und dennoch hoffe ich, dass mir geholfen wird. Darum bete ich jeden Morgen. Dabei ist es so einfach, denn alles ist bereits da. War es schon immer.

Ich wünsche Dir heute, dass Du deine Führer auf dem Weg ins Glück weise wählst. Ich möchte kein Urteil fällen über das was gut oder was schlecht zu nennen ist. Sei einfach wachsam und vertraue vor allem einer oder einem: Dir selbst.

Liebe & Licht
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Dienstag, 29.Juli 2014
von Martin Neumann
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Kostbare Zeit

20140729-114840-42520345.jpgLas letzte Woche an einem Fitness-Studio, die Werbebotschaft „Für Menschen, deren Zeit sehr kostbar ist.“ Daran blieb ich hängen. Gibt es denn Menschen, deren Zeit nicht kostbar ist? Wohl kaum. Gott hat jede und jeden einzelnen von uns nicht nur vollständig, sondern auch perfekt geschaffen. Yeppo, auch dich. Ich weiß, es fühlt sich nicht immer so an.

Ja, unsere Zeit ist kostbar. Jede einzelne Sekunde. Lebst Du danach? Behandelst Du DEINE Zeit, als sei sie kostbar, wie ein seltener Edelstein? Stelle dir mal vor, dieses Leben sei dir von deinem Chef oder einem guten Freund oder einer guten Freundin anvertraut worden, damit Du gut darauf acht gibst. Nährst Du diesen Menschen gut? Sprichst Du ihm ausreichend liebevolle Worte? Schenkst Du ihm Aufmerksamkeit, ohne dich in den Strudel seiner tausend Probleme, Ideen, Hoffnungen hinein ziehen zu lassen? Schaust Du in sein Herz? Weißt Du, was ihm gut tut? Vergibst Du ihm seine Fehler ohne ihn zu verurteilen? Wirst Du ihn eines Tages zurück geben, mit dem Gefühl gut auf ihn acht gegeben zu haben?

Ich lebe nun in einem wundervollen Haus mitten in einer großartigen Landschaft. Meine Projekte laufen. Meine persönlichen Beziehungen sind weitestgehend ohne Spannung. Und doch hatte ich zwischendurch das Gefühl etwas den Faden verloren zu haben; Diesen Menschen, der mir anvertraut wurde, etwas außer Acht gelassen zu haben. Keine Zeit für Sport. Keine Zeit für Yoga. Keine Zeit für Meditation. Keine Zeit für Nichts-Tun. Keine Zeit für den morgenraum. Da wächst dann zuviel Unkraut im Herzen und im Kopf. Spannung, Aggression, Erschöpfung, Undankbarkeit. Und was nützte einem alle Fülle dieser Welt, wenn man nicht wach wäre, sie zu geniessen?

Vielleicht bedauerst Du Michael Schumacher, weil er nicht wach ist, um seinen Reichtum geniessen zu können. Bist Du denn wach genug, um den deinen zu geniessen?

Ein großer Zen-Meister begann seine Vorträge mit langer Stille. Keine angekündigte Meditation sondern er blickte einfach nur still in das Publikum. Dann, plötzlich, in einem Moment der Unachtsamkeit des Publikums rief er laut und scharf „WAKE UP!!! I do not talk to sleeping people.“ Buddha ist keine Name und auch keine Person, sondern ein Titel und heisst „Der Erwachte“. Wahrscheinlich besser „Der Erwachende“. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jetzt…..

Und so rufe auch ich Dir zu: „Wach‘ auf!“ Kümmere dich um die Minuten. Die Jahre werden schon selbst auf sich acht geben.

Liebe & Licht

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Montag, 19.Mai 2014
von Martin Neumann
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Scherben bringen Glück

Beim Handwerken geht ja so manches schief. Tröstlich, dass auch die Profis nicht perfekt sind. Natürlich ist man immer selbst verantwortlich, wenn’s nicht passt, aber es gibt da doch die Tendenz, den oder dem Anderen die „Schuld“ zuzuschieben. Beim Fliesenleger sind es die „verdammten Alu-Leisten“. (Ich hoffe, sie sind nicht wirklich verdammt, sonst werde ich wohl kaum beim Baden entspannen können ;-))

Beim mir ist gleich das ganze Universum schlechthin. Ja, und wer ist für das Universum verantwortlich? Gott. Oh, je. Besser mal nicht beschweren…

Beim Einsetzen der Badezimmertür, fehlte plötzlich vorne 1 cm unten. Die hatte ich da abgesägt. Gemessen hatte ich an den Fliesen. Die waren 1 cm höher als das Parkett, weil der Fliesenleger sie extra hoch gelegt hatte. Wegen dem Duschboard. Das war zu hoch wegen des Abflusses. Also wegen einer Entscheidung die vor mehr als 65 Jahren getroffen worden war. Na toll. Das Universum hat einen langen Atem. „Das nehme ich dir übel.“ rief ich also folgerichtig. Und meinte damit, den Erbauer, das Duschboard, den Fliesenleger, das Universum und in letzter Instanz Gott.

Darauf hin kam die Flurlampe, ein schwere Glaskugel herunter und zersprang mit lautem Geschepper und verteilte Glasscherben im ganzen Flur. Ich arbeite immer barfuß. Schlecht. Neben mir stand der Besen. Gut. Ich nahm den Besen und dachte bei mir: „Aufgepasst, hier gibt es etwas zu lernen.“ Ich soll ganz aufmerksam alle Scherben wegfegen? Ich kann mir also selber helfen. Ich brauche niemanden. Das habe ich schon oft probiert, aber immer habe ich dann doch etwas übersehen und mir weh getan. Also doch lieber auf Gott vertrauen und ihn bitten meine Füsse vor den Scherben zu schützen?

Ich machte es zur Probe. Ich werde vertrauen. Einfach fegen und vertrauen. Was aber, wenn ich in eine Scherbe treten würde? Wäre ich dann enttäuscht? Würde ich denken, im Stich gelassen worden zu sein? Was aber wäre das für ein Gott, den ich als Fege-Assistent bestellen kann? Hätte ich genug vertrauen, zu glauben, das Gott mein Bestes will, auch wenn ich blute?

Wir Menschen nehmen Gott auf viele Weisen. Das ist unsere Art. Aber es ist immer unsere Weise. Niemals Seine. Er ist in keiner Weise. Nicht gut, nicht schlecht, nicht hell, nicht dunkel.

„Wer Gott auf eine bestimmte Weise nimmt, wickelt ihn in eine Decke und stellt ihn unter eine Bank.“ sagt Meister Eckhart.

Wenn ich aber nicht wissen kann ob Gott dahinter steckt, ob ich mir nun den Fuß schneide und daraus etwas lernen soll oder ob mein Vertrauen belohnt wird und ich heil bleibe, wie kann ich dann sicher sein, dass es nicht nur der universale Zufall ist? Die Antwort ist: Du kannst dir nicht sicher sein.

Und doch sage ich. „Ich bin mir sicher.“ C.G. Jung antwortete auf die Frage, ob er an Gott glaube mit, „Nein.“ Dann lächelte er und fügte hinzu, „Ich brauche nicht an Gott zu glauben, denn ich weiß, dass er da ist.“

Ich wünsche Dir ein erfolgreiche Woche. Möge der Tagesstern deine Haut wohlig wärmen und mögen die nächtlichen Sterne in dein Herz leuchten.

Liebe & Licht
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P.S.: Mein Füße erfreuen sich bester Gesundheit 🙂

Donnerstag, 8.Mai 2014
von Martin Neumann
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Woher kommt Nicht-Motivation?

Jetzt habe ich schon seit drei Wochen keinen Artikel mehr verfasst und das liegt mir auf der Seele. Zu erzählen gäbe es genug: universe2go, eine Wanderung auf Mallorca mit meinem Sohn, ein bewegendes Buch von Victor Frankl, die Renovierung unseres Hauses, biologisches Bauen, Veganer, Walpurgis-Nacht, Willigis Jäger, Meister Eckhart, um nur ein paar Dinge zu benennen, die mir in den Sinn kommen. Natürlich könnte ich es nachholen, darüber zu schreiben, aber meine Erfahrung sagt mir, der Strom des Lebens und der Ereignisse zieht weiter und für mich ist die Unmittelbarkeit meiner Gedanken das Mark des Blogs.

Bleibt die Frage, warum ich es nicht aufgeschrieben habe? Offensichtlich war mangelnde Zeit der Grund. Doch in Wirklichkeit hat jeder von uns 86400 Sekunden Zeit pro Tag, genauso wie Buddha, Michelangelo oder Einstein und es ist (meist) unsere Wahl, zu bestimmen, was wir tun, und was wir lassen. Wenn ich also etwas machen möchte und es dann doch nicht tue, woher kommt dann diese Nicht-Motivation? Will ich es etwas doch nicht „wirklich“? Wer bestimmt das? „Verwirrend, das ist.“, würde wohl Yoda sagen. Oder aber „Nein, nicht versuchen. Tue es oder lasse es.“

Ich wünsche Dir heute, dass Du beim dem bist, was Du tust und dass Du es tust, weil es das ist, was zu tuen gerade dran ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Liebe & Licht
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