Martin Neumann's Blog

Wie man Gegenwind richtig nutzt

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Persönlichkeitsentwicklung, Krise, Mut

Gegenwind macht uns schnell.

Beim Segeln gibt es ein Phänomen, welches ganz unserer Intuition widerspricht: relativ zum Grund bewegt sich das Segelboot am schnellsten, wenn man gegen den Wind segelt. Andrew Bauer baute 1969 ein Gefährt, welches GEGEN DEN WIND 1.2 mal schneller fuhr als der Wind blies. Das erscheint uns unmöglich und Bauers Idee wurde daher von seinen Mitmenschen vor seinem Rekord mitleidig belächelt und hinterher ungläubig bestaunt. Widerspricht das nicht den physikalischen Gesetzen? Keinesfalls, wie Du Dir von einem physikbegeisterten Freund Deiner Wahl erklären lassen kannst.

Mit unserem Leben ist es genauso. Auf den ersten Blick scheint es uns so, dass eine Krankheit, der Verlust des Jobs, die Trennung von einem Partner, ein Unfall schwere Schicksalsschläge sind, die uns zurückwerfen. Tatsächlich können wir aus unseren Krisen viel lernen.

Mit 30 hatte ich eine schwere neurotische Gesundheitskrise. Ich war absolut davon überzeugt, dass mein Herz bald aufhören würde, zu schlagen. Ich war körperlich kerngesund, aber das hat die Krise nicht leichter gemacht, sondern nur schlimmer, da ich dachte, die Ärzte belügen mich. Das war der Anfang meiner Fitnessphase, die in mehreren Marathonläufen kulminierte. Aber viel wichtiger als der Erfolg dieser Läufe ist die Freude, die ich beim Laufen morgens im Wald verspürt habe.

Mit 42 hatte ich eine schwere berufliche Krise, als ich mich selbstständig gemacht habe und zunächst nicht an mich geglaubt habe. Heute bin ich so zufrieden und zuversichtlich wie nie zuvor in meiner beruflichen Laufbahn. Ich bin Unternehmensgründer, Berater, Erfinder, Autor, Entwickler und Lehrer, und dieses facettenreiche Arbeiten ist genau meins.

Der schweizer Psychologe Carl Gustav Jung sagte: „Das Unterbewusstsein versucht immer, eine unmögliche Situation herbeizuführen, damit es uns dadurch zwingen kann, unser Bestes zu geben… Manchmal brauchen wir eine aussichtslose Situation, die uns dazu bringt, unseren eigenen Willen und Intellekt aufzugeben, bis uns nichts anderes mehr übrig bleibt, als der unpersönlichen Macht des Wachstums und der Entwicklung zu vertrauen.“

Niemand der so etwas sagt, will Krisen beschönigen. Das Leiden in den Krisen ist unvermeidlich. Aber welche Lehren wir aus den Krisen ziehen, das ist unsere Entscheidung. Häufig bedeutet es, weitreichende oder unangenehme Entscheidungen zu treffen. Dazu bedarf es unseren Mutes.

Welche Krisen in deinem Leben haben Dich im Rückblick stärker gemacht oder Dir neue, wertvolle Einsichten verschafft? Schreibe es mir.

Ich wünsche Dir heute, dass Du den Gegenwind nutzen kannst und den Mut hast, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Liebe & Licht
Martin

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