Martin Neumann's Blog

Mittwoch, 12.März 2014
von Martin Neumann
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Wie ist deine Freude und Leid-Bilanz?

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Gestern nach meiner Scheidung war ich noch im Telekom-Shop, da bei meinem Samsung S4 schon nach 4 Monaten der Akku Probleme macht. Der junge Mann dort erklärte mir erst, dass er nur entweder den Akku oder das Gerät einschicken könne. „Das ist halt der Prozess.“ Wir einigten uns darauf, den Akku einzuschicken. Dann wollte er mein Gerät in den Werkszustand zurücksetzen. Ich verstand das nicht, wieso, wenn der Akku eingeschickt würde? Da sagte er mir, „Sie sind zu ungeduldig, das ist das Problem.“ Ich war emotional in keiner einfachen Lage und so verließ ich den Shop unter Abgabe einer lauten Schimpftirade.

Natürlich hat der junge Mann einen Fehler gemacht, denn selbst bei der Telekom lernt man wohl, dass man auch „schwierigen“ Kunden nicht sagt, dass sie ein Problem sind. Aber weiß ich, in welcher inneren Situation er war? Mag sein, dass er nur ein ungeschickter Verkäufer ist, aber vielleicht hatte ihn seine Freundin vor kurzen verlassen, oder sein Hund war am Vortag gestorben, oder ich war jetzt schon der 10. schwierige Kunde an diesem Tag. Wir wissen nicht, in welcher Situation unser Gegenüber steckt und daher sind Wut und Aggression immer die falsche Reaktion. Entsprechend tat es mir später auch leid, dass ich ihn so beschimpft habe.

Ein sehr netter Mensch hat mir vor ein paar Wochen seine Lebensphilosophie so beschrieben: „Wenn ich am Ende meines Lebens meinen Mitmenschen mehr Freude gemacht habe, als ich ihnen Leid bereitet habe, dann werde ich zufrieden sein.“ Auf dem Konto habe ich gestern Minus gemacht und daher nehme ich mir heute vor, wieder Pluspunkte zu sammeln und anderen eine Freude zu machen. Und auch wenn ich nicht wieder zurück gefahren bin, so habe ich dem Verkäufer noch ein paar nette Gedanken gesandt.

Ich wünsche Dir heute, dass Du viel Plus auf deinem Freudenkonto machst. Es geht ganz einfach mit einem Lächeln, einem lieben Wort oder ganz einfach mit Geduld und Nachsicht, wenn jemand anderes einen Fehler macht.

Liebe & Licht
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Dienstag, 11.März 2014
von Martin Neumann
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19 Jahre, 9 Monate und 8 Tage

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Vor über 7000 Tagen bin ich einen Bund eingegangen, von dem ich dachte er würde immer währen. Heute wird er voraussichtlich enden. Das heisst, er wird offiziell enden. Aber der Anfang und das Ende einer Geschichte sind selten, wenn überhaupt, scharf definiert. Wann beginnt das Ende einer Beziehung? Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat? Wenn man keinen Sex mehr hat? Wenn man sich weniger liebevolle als böse Worte sagt? Wenn man den anderen nicht mehr respektiert? Wenn man nicht mehr weiter weiß? Wenn man glaubt eine bessere Option zu haben? Wenn man keine gemeinsamen Interessen mehr hat? Wenn man sich einfach „auseinandergelebt“ hat? Nur weniges davon traf auf meine Beziehung zu und doch ist sie zerbrochen.

„Am Ende ist man immer schlauer.“, sagt eine alte Weisheit. Ich weiss nicht, ob das auf mich zutrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, ich lerne es nie. Das wohl nur, weil es unendlich viel zu lernen gibt.

Ich wünsche Dir heute, dass Du des Vergangenen liebevoll gedenkst und es dann loslässt, mit der Gewissheit im Herzen, dass es für immer ein Teil von Dir bleiben wird.

Liebe & Licht
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Freitag, 7.März 2014
von Martin Neumann
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Ein toller Abend mit Paul Hombach

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Am Dienstag Abend war ich bei Paul Hombach’s portablen Planetarium, einer kostenlosen Veranstaltung im Deutschen Museum Bonn. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viel bei einem Fachvortrag gelacht zu haben. Paul beherrscht die große Kunst auch komplizierte Sachverhalte einfach und sehr unterhaltsam darzustellen. Und das ganze auch noch gewürzt mit einer gehörigen Portion rheinischer Jeckerei. So erfuhren wir, wo das Dreigestirn von Bauer, Jungfrau und Prinz (Bootes, Virgo, Orion) in der Nacht am Himmel zu finden ist und warum auch auf den Fotos der chinesischen Mondlandefähre Cheng-ÄH – „spricht man so“ – keine Sterne zu sehen sind.

Besonders interessant wurde es bei der Frage, ob es da draussen (intelligentes) Leben gibt. Im Prinzip könnte man aus der Statistik folgern, dass ja und wahrscheinlich sogar viele. Paul ging daher der Frage nach: „Warum hör’n wir dann nix?“. Es gibt vielfältige Gründe – „sie“ (die Aliens) sind zu weit weg, leben in einer anderen Zeit, sind schon dagewesen, sind noch nicht dagewesen, sind völlig uninteressiert, wollen nur gucken, funken auf einer anderen Welle. Nur eines will Paul nicht so recht glauben: dass wir die ersten im All sind. Das muss wohl rheinländische Bescheidenheit sein 😉

Die nächste Veranstaltung, die ich euch sehr empfehle, findet am 16. Mai 2014 um 17:00 im Deutschen Museum Bonn statt. (Teilnahme kostenlos)

Ausserdem findet morgen auf der Wiese vor der alten Sternwarte in Bonn „Bürgersteig-Astronomie mit öffentlichem Sterngucken“ zu Ehren des unlängst verstorbenen John Dobson statt. Poppelsdorfer Allee 47, ab 19:00.

Ich wünsche Dir heute, dass Du das tolle Wetter bei Tag und bei Nacht nutzt.

Liebe & Licht
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Donnerstag, 6.März 2014
von Martin Neumann
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Orion, der Himmelsjäger

Orion ist wohl das prächtigste Sternbild an unserem Himmel, und ist abhängig von der Jahreszeit von jedem Punkt der Erde zu sehen. Vier helle Sterne markieren Schultern und Füße. Dieses Rechteck wird in der Mitte durch drei Sterne, welche sich auf einer Linie befinden, zusammengeschnürt. Dadurch hat Orion in etwa die geometrische Form einer Sanduhr. Der Stern, der die rechte Schulter bildet heisst Beteigeuze, was man im Englischen als Beetlejuice, also Käfersaft ausspricht.  Er hat den Titel als „Orions Erster“ oder „Alpha Orionis“  bekommen, obwohl „ Rigel“, der linke Fuß des Riesen heller als er in weissem Glanz erstrahlt. Unterhalb des Gürtels, also zwischen den Beinen des Orion kann man bei dunklem Himmel etwas erkennen, das zwar hell wie ein Stern ist, aber dennoch nicht wie ein Stern strahlt, sondern sich selbst dem schärfsten Auge als schillernder Fleck präsentiert – der prächtige Orionnebel.

Der Orionnebel ist die uns am nächsten gelegene große Kinderstube neugeborener Sterne. Er liegt „nur“ 1500 Lichtjahre von uns entfernt am Rande einer gewaltigen Molekülwolke, die fast so groß wie das Sternbild Orion ist und auf langbelichteten Aufnahmen zum Vorschein tritt. Aber selbst der Orionnebel alleine ist riesig. Licht benötigt 40 Jahre um ihn zu durchqueren. Im Zentrum des Orionnebels befinden sich vier junge, superheiße Sterne, die man schon in einem Fernglas erkennen kann und die entsprechend ihrer Anordnung als das Trapez bezeichnet werden.

Mythologie
Recht bizarr gestaltete sich nach einer Sage die Zeugung des Orion. Der kinderlose Greis Hyrieus hatte eines Tages die Götter Zeus, Poseidon und Hermes aufs beste bewirtet und daher einen Wunsch frei. Seinen Wunsch nach einem Sohn erfüllten die drei Götter prompt, in dem sie ein Stierfell nahmen und darin urinierten. Anschliessend wiesen sie den Hyrieus an, dieses Fell im Schoße ihrer Großmutter Gaia zu begraben. Und siehe da: nach neun Monate entsprang ein stattlicher Knabe der Erde. Der Vater nannte den Knaben gemäß der Zeugung Urion, was später zu Orion wurde. Bei diesen Väter war ihm also der Ruhm bereits in die Wiege gelegt, den er durch seinen unermüdlichen Jagdeifer mehrte. Bald galt er den Griechen als der gewaltigste Jäger und nicht nur als der stärkste Mann (nach Herkules natürlich), sondern auch als der schönste. Aber zuviel Ruhm steigt meist zu Kopf und als er eines Tages damit prahlt jedes Lebewesen töten zu können, wurde es Mutter Gaia doch zu bunt. Und so sandte sie einen winzig kleinen, aber sehr giftigen Skorpion, bevor Orion mit seiner Prahlerei tatsächlich Ernst machen konnte. Ein kleiner Stich, der gewaltige Orion fiel und alsbald wurden er und der Skorpion an gegenüberliegende Seiten des Himmels gesetzt. Böse Zungen behaupten, weil Orion Angst hatte noch mal gestochen zu werden.

clear skies

Mittwoch, 5.März 2014
von Martin Neumann
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Nicht bloß Theorie

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Letzte Woche habe ich die Ideen von Alan Watts dargelegt und meine Liebste meinte dazu, dass sei alles sehr abstrakt und philosophisch. Für mich ist das anders. Watts beschreibt einen Zustand, der sicher schwer oder vielleicht sogar nie erreichbar ist. Ist es daher nur ein Ideal, ein unerreichbares und für den Alltag irrelevantes Ziel?

Watts schreibt „Es gibt keine Falle, ohne das es jemanden gibt, der in die Falle gehen könnte.“ Der Satz ist rational relativ einfach zu verstehen. Siehst Du dich als getrennt, dann gibt es Fallen und es gibt unabhängig davon dich, die in die Falle gehen könnte. Gibt es keine Trennung, dann gibt es auch keine Fallen. So weit, so gut. Verstehst Du, was Watts sagen will, wenn Du Angst hast? Verstehst Du, was Watts sagen will, wenn Du dich ungerecht behandelt fühlst? Verstehst Du, was Watts sagen will, wenn Du jemand anderen Vorwürfe machst? Für mich ist das eine ganz praktische Alltagsleben-Hilfe. Ich weiß, dass ich diese Idee [der Einheit] nicht verstehe, wenn ich Angst habe. (Damit ist nicht die Furcht vor einer konkreten Bedrohung gemeint, die wirklich extrem nützlich für jedes Lebewesen ist.) Ich weiß, dass ich diese Idee nicht verstehe, wenn ich jemand verurteile. Ich weiß, dass ich diese Idee nicht verstehe, wenn ich undankbar bin oder mich ungerecht behandelt fühle.

Ich höre 1000 Stimmen in meinem Kopf die nun „Ja, aber…“ rufen und jenseits dieses Gemurmels eine göttliche Stille, die mir lächelnd die ewige Wahrheit dieser Idee der Einheit verbürgt. Und plötzlich habe ich eine Wahl und kann Friede sehen, wo vorher nur Konflikte waren.

Ich wünsche Dir heute, dass diese Stille auch in deinem Herzen deutlicher zu hören ist, als alle unnützen Gedanken.

Liebe & Licht
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Freitag, 28.Februar 2014
von Martin Neumann
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The Book – Alan Watts

Neben den Sternsagen möchte ich noch etwas anderes beginnen. Von Zeit zu Zeit werde ich über Bücher reflektieren, die mir viel bedeuten. Den Anfang macht „The Book – On the taboo against knowing who you are“.

Die zentrale Idee des Buches ist, dass wir uns zwar als getrennte Wesen wahrnehmen, aber das die Idee des „vom Universums getrennt Seins“ bei genauerer Betrachtung unhaltbar ist.

Wir glauben,ein kurzes Licht zu sein, welches ein einziges Mal in Äonen aufflackert, ein komplizierter und sehr feiner Organismus auf der Spitze der Evolution, in welcher das Leben sich ergiesst in individuellen, spritzigen und farbenfrohen Tropfen, welche kurz aufglühen, um dann für immer zu vergehen.“

Das an sich ist zwar die Grundlage unserer Verwirrung, aber noch nicht das eigentliche Problem. Unser Kardinalproblem ist, dass wir uns mit unserem Ego identifizieren, welches glaubt, sich selbst ändern zu können.

„Du kannst einem Ego nichts anderes beibringen, als ego-zentriert zu sein, obwohl Egos die feinsinnigsten Wege ersonnen haben, so zu tun, als könnten sie sich reformieren.“

Ganz besonders problematisch wird es, wenn dein Ego sich für UBER-schlau hält und diese Hypothese dazu benutzt, sich für „erleuchteter“ als andere Egos zu halten. Das nennt Alan Watts „spiritual pride“ – spirituellen Hochmut und ich habe den Eindruck, dass man diesem sehr häufig begegnet.

„Auch wenn Du hinter die Illusion des Ichs schaust, ist es unmöglich zu denken, dass Du besser als andere bist, weil Du dahinter geschaut hast. … Vögel sind nicht besser als die Eier, aus denen sie geschlüpft sind. Man könnte sogar sagen, dass Vögel nur eine geschickte Methode der Eier sind, neue Eier hervorzubringen. Das Ei ist das Ego, der Vogel das befreite Selbst.“.

Aber Ei und Vogel sind eins. Es ist nicht das ultimative Ziel des Ei’s ein Vogel zu werden und auch nicht das ultimative Ziel des Vogel, Eier zu legen. Sie als getrennt zu betrachten, ist schon DAS Problem an sich. Alles, der ganze Kosmos ist Bestandteil des ewigen Spiels und auf eine paradoxe gleichzeitig sich ewig wandelnd UND unveränderlich.

„Veränderung ist in einer gewissen Art eine Illusion, weil wir bereits an dem Punkt sind, an den uns jede beliebige Zukunft bringen könnte.“

Betrachten wir unseren Körper. Er scheint konstant und unser selbst mit ihm kontinuierlich. Und doch wissen wir längst, dass (fast) alle Zellen unseres Körpers ständig werden und vergehen. Das Universum wird bestimmt von unveränderlichen Gesetzen und offensichtlich dem Zufall. Dieses Spiel von Ordnung gegen Chaos befindet sich in einem dynamischen Gleichgewicht. Dem Ego bereitet das Angst. Es sucht nach Kontrolle. Aber die Kontrolle darf nicht siegen, weil dann das ganze Spiel vollkommen sinnlos ist. Würden Schachspieler ein Spiel beginnen, wenn bereits alle Züge im voraus bekannt wären?

Die meisten von uns betrachten die biologische Evolution und die technische Weiterentwicklung als Fortschritt, als einen Schritt hin zu einem Ziel. Für Alan Watts ist das kosmische Spiel aber keine Fahrt von A nach B, sondern ein Tanz. Wir tanzen nicht, um irgendwo hinzukommen, sondern um der Freude am Tanzen willens.

„Die Frage ist also, ob uns unser technischer Fortschritt tatsächlich „irgendwo hinbringt“ in dem Sinne, dass er die Freude und das Glück in unserem Leben steigert.“

Weil wir denken, wir befänden uns ausserhalb der Natur, versuchen wir sie zu „erobern“, sie zu „meistern“, sie zu „beherrschen“, sie uns „Untertan zu machen“. (Unsere Sprache ist voll davon…) und das macht uns alle zu kleinen Dr. Jekylls and Mr. Hydes.

„Der selbst-bewußte Rückkopplungsmechanismus in unserem Kortex erlaubt uns die Illusion, dass wir zwei Seelen in einer Brust haben. Eine rationale und eine tierische Seele, einen Reiter und ein Pferd, ein guter Geist mit besseren Instinkten und feineren Gefühlen und ein Schurke mit ungezügelter Lust und ungeregelten Leidenschaften. Daher die wunderlich wirkende Hypokrise von Schuld und Reue und die fürchterlichen Grausamkeiten von Strafe, Krieg und mitunter Selbst-Geißelung im Namen der guten Seele im Kampf gegen das Böse. Je mehr sie sich mit sich selbst verbindet, umso mehr enthüllt sich der guten Seele ihr untrennbarer Schatten, und je mehr sie versucht ihn abzuschütteln, desto mehr wird sie zu ihm.“

Der einzige Weg aus diesem Irrsinn ist es zu akzeptieren, dass wir nicht getrennt sind.

„Wir kamen nicht in diese Welt. Wir kamen aus ihr heraus, so wie Blätter einem Baum entspringen. So wie der Ozean „wellt“, so „menschelt“ das Universum. Jedes Individuum ist ein Ausdruck der gesamten Natur, ein einzigartiger Ausdruck des gesamten Universums. Diese Tatsache wird selten, wenn überhaupt, von Individuen gespürt.“

Einzigartig, aber nicht getrennt.

„Der Punkt, welcher nicht oft genug wiederholt werden kann, ist, dass Differenzierung nicht Trennung ist.“

„Es gibt eine dritte Antwort. Nicht Rückzug [in die Mediation im Himalaya], nicht Kontrolle auf der Basis einer Belohnung in der Zukunft, sondern das vollständige Zusammenspiel mit der Welt, die aus einem harmonischen System von Konflikten besteht – basierend auf der Erkenntnis, dass das einzig reale „Ich“ dieser ganze, endlose Prozess ist.“

„Frieden kann nur von denen gemacht werden, die friedvoll sind, und Liebe kann nur von denen gezeigt werden, die lieben. Schuld, Angst und ein leeres Herz vermögen kein Werk der Liebe zu vollbringen, genauso wenig wie jene keine gültigen Pläne für die Zukunft entwerfen können, die nicht gelernt haben im Hier und Jetzt zu leben.“

„In dem Moment, wenn es scheint, dass wir wirklich ein Zombie werden [weil wir keine Macht über unser eigenes Denken haben], löst sich das Ganze in Luft auf. Denn es gibt kein Schicksal, es sei denn, es gibt jemanden oder etwas, das durch das Schicksal gemacht wird. Es gibt keine Falle, ohne das es jemanden gibt, der in die Falle gehen könnte. Es gibt keine Zwanghaftigkeit, ohne dass es auch eine Freiheit der Wahl gäbe, denn der Eindruck etwas unwillentlich zu machen, kann nur wahrgenommen werden im Gegensatz dazu, etwas willentlich zumachen. Daher ist die Linie zwischen mir selbst und dem was mir widerfährt aufgelöst. Es gibt keine Rückzugsmöglichkeit mehr für das Ego, nicht mal als passiver Beobachter. Das, was passiert ist weder automatisch noch zufällig: es passiert einfach und alles „Passieren“ ist abhängig voneinander in einer Art und Weise die unglaublich harmonisch wirkt. Jedes „Dies“ interagiert mit jedem „Das“. Ohne Andere gibt es kein Selbst, and ohne „Woanders“ gibt es kein „Hier“. Und in diesem Sinne ist „Selbst gleich Andere“ und „Hier gleich Dort“.“

Liebe & Licht

 

 

 

Donnerstag, 27.Februar 2014
von Martin Neumann
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Ich schaue hinaus, um die Morgendämmerung zu sehen.

Das positive Echo zu universe2go in der Presse und den online-Medien beginnt langsam zu wirken. Leider ist es noch zu langsam um eine entscheidende Trendwende zu bringen. Ich habe mich trotzdem entschlossen, nicht aufzugeben und Plan A (Indiegogo) bis zum Schluss mit aller Kraft zu verfolgen.

„Most of the important things in the world have been accomplished by people who have kept on trying when there seemed to be no hope at all.“ – Dale Carnegie und passend dazu https://www.youtube.com/watch?v=ce3uR16BbWs

Schalke hat gestern eine 1:6 Packung von Real im Hinspiel bekommen. Sollten Sie deshalb nicht nach Madrid fahren, weil das Rückspiel nahezu aussichtslos ist?

Ich bitte euch, mich heute noch einmal mit aller Energie und Zeit, die ihr dafür entbehren könnt, mich zu unterstützen und universe2go noch einmal über eure sozialen und persönlichen Netzwerke zu teilen.

Ich danke euch sehr!

Martin

Mittwoch, 26.Februar 2014
von Martin Neumann
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Serienstart Sternsagen – Der Stier

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Für universe2go habe ich Texte für die meisten Sternbilder geschrieben, die ich gerne ab und zu mit euch teilen möchte. Auch wenn sicher nicht alle Leser des morgenraums Astronomiebegeistert sind, hoffe ich doch, dass es allen gefällt. Würde mich freuen, wenn ihr mir mitteilt, was ihr von der Idee haltet. Den Anfang macht der Stier, den ihr zur Zeit im Süden bzw. Südwesten etwa halb-hoch am Himmel rechts oberhalb des Orions findet.

Taurus – Der Stier

Der Stier teilt das gleiche Schicksal am Himmel, wie Pegasus. Er ist nur halb zu sehen. Den Kopf des Stieres kann man leicht als liegendes V am Himmel ausmachen. Der helle, rötliche Stern Aldebaran bildet dabei das Auge. Zwei weitere helle Sterne in der Verlängerung des kleinen Vs, einer oberhalb von Orion, der andere ein Teil des Auriga-Fünfecks bilden die Spitzen der Hörner. Das kleine V besteht übrigens aus einem Sternhaufen, den Hyaden, welcher ein schönes Objekt für das Fernglas ist. Berühmt im Stier sind die Plejaden, das Siebengestirn, welche ebenfalls Teil eines Sternhaufens sind.

Mythologie
Auch der Stier ist mit einem amourösen Abenteuer des Zeus verknüpft. Die Königstochter Europa, Namensgeberin des Kontinents, spielte eines Tages mit ihren Gefährtinnen am Strand als plötzlich ein schöner Stier erschien. Sein Fell war weiss wie Schnee, sein Hörner glänzend wie polierte Bronze, seine Muskeln vor Kraft strotzend und sein Augen liebevoll. Und  das war sicher nicht übertrieben, denn Zeus selbst hatte sich als Stier verkleidet um die Gunst des Mädchens zu erringen, auf das er schon lange ein Auge geworfen hatte. Sie konnte natürlich nicht widerstehen, den Stier zu streicheln und seine Hörner mit Blumenkränzen zu schmücken, und als der sich wohlig schnaubend in den Sand legte, auf seinen Rücken zu steigen. Das war seine Chance. Er erhob sich, tänzelte ein paar Mal den Strand auf und ab wie ein Baywatch-Rettungschwimmer und demonstrierte der verdutzten Europa dann, dass er auch ganz toll schwimmen konnte. Die fand das zunächst ganz lustig, aber als die Küste ausser Sicht verschwand, wurde ihr klar, dass das kein gewöhnlicher Stier war. Der Stier ging auf der Insel Kreta an Land und Zeus zeigte sich nun der Geliebten in Gestalt eines schönen Mannes. Und was dann geschah, kannst Du dir sicher denken. Auf jeden Fall gebar Europa neun Monate später einen Sohn. Den nannte sie Minos und er sich selbst später König Minos von Kreta.

Ich wünsche Dir heute, dass Du siehst, wie göttlich Leidenschaft ist, auch wenn sie bisweilen seltsame Folgen hat.

Liebe & Licht
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Dienstag, 25.Februar 2014
von Martin Neumann
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Are you serious?

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Gestern habe ich darüber geschrieben, dass es schwierig sein kann, etwas besonderes sein zu wollen. Was bedeutet das konkret für mich?

Vor sieben Jahren habe ich die Sicherheit eines Großunternehmens verlassen, um Erfinder-Unternehmer zu werden. Mich mit meinen kreativen Ideen herauszustellen, ist sicher ein Teil der Motivation gewesen. Aber rückblickend kann ich sagen, dass ich viel Anerkennung für einfach gute, solide Arbeit und eine freundliche, partnerschaftliche Zusammenarbeit bekommen habe. Da ist es viel aufwendiger, für eine Idee Anerkennung zu erheischen. Wer also nur wegen extrinsischer Motive einen Weg des Unternehmers, Künstlers, Autors, Erfinders einschlägt wird also schnell enttäuscht sein.

Die positiven Beispiele für zufriedene Menschen aus dieser Gruppe, die ich kenne, sind durchweg intrinsisch motiviert. Oder einfacher ausgedrückt: Sie tun es, weil es ihnen Freude bereitet und sie würden es auch tun, wenn sie kein Geld und keine Anerkennung dafür bekämen.

Woran das liegt? An den Fehlschlägen! Früher oder später steht man großen Problemen oder sogar epischen Katastrophen gegenüber. Die Fehlschläge sind sozusagen der Lackmus-Test für die Frage des Universums „Are you serious?“

Ich bereue keinen Tag meines neuen Weges, weil meine intrinsische Motivation „Lernen & Erfahrungen sammeln“ heisst. Und ich könnte mir keinen besseren Platz dafür vorstellen :-).

Ich wünsche Dir heute, dass Du klar siehst, was dich im Inneren anfeuert. Höre ganz genau hin.

Liebe & Licht
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Montag, 24.Februar 2014
von Martin Neumann
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Ich, ganz besonders?

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Ich will etwas ganz besonderes sein. Das ist einerseits mein Geburtsrecht und andererseits ein Problem. Wir alle sind einzigartig. Jede(r) von uns ist mit einem individuellen Set an Vorlieben, Fähigkeiten, Macken, Stärken und Schwächen ausgestattet worden. Quasi ein unverwechselbarer Wesens-Fingerabdruck.

Der Hang zum Wettbewerb scheint ein zentraler menschlicher Wesenszug zu sein. Man denke bloß an die Olympiaden und Weltmeisterschaften.

Problematisch wird es, wenn beides zusammenkommt. Wenn mein Wesensfinger-Abdruck besser ist als deiner. Wenn ich etwas ganz besonderes bin, Du aber nur durchschnittlich besonders. Dann will ich etwas besseres sein, ich möchte mich erheben und über die Masse stellen.

Es gibt immer eine friedvollere, liebevollere Sichtweise. Wenn ich zum Beispiel denke, dass ich anders bin aber nicht besser, individuell aber nicht überlegen, einzigartig aber nicht erster. Dann vermag ich alle Menschen als das zu akzeptieren, was sie sind: Nicht nur vollständig, sondern auch perfekt.

Ich wünsche Dir heute, dass Du deine persönliche Eigenarten erkennst und würdigst, die schönen und die hässlichen, die hilfreichen und die störenden und sie alle willkommen heisst. Dich gibt es nur in der vollständigen Ausgabe 😉

Liebe & Licht
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